"shab-e yalda" - geburtsnacht von mithra und jesus christus

Shab-e Yalda´  (die längste Nacht des Jahres) 

geburtsnacht mithra jesus yaldaShab-e Yalda´ (die Yalda-Nacht) ist ein altpersisches Fest und wird in der Nacht vom 21. auf den 22. Dezember gefeiert. Es hat eine große Bedeutung im iranischen Kalender. Es ist die Nacht vor der Geburt des Sonnengottes Mithra (Yalda bedeutet "Geburt"), der Licht, das Gute und Kraft auf der Erde symbolisiert. Shab-e Yalda´ ist ein Fest der Freude.
Shab-e Yalda´ ist auch die längste Nacht des Jahres und stellt daher einen Wendepunkt dar, nach dem die Tage wieder länger werden. In alten Zeiten symbolisierte dies den Sieg des Sonnengottes über die Kräfte der Dunkelheit.
Der Sonnenkult wurde in Iran vor Tausenden von Jahren von einwandernden Ariern eingeführt. Unter den Achämeniden wurde Mithra eine Gottheit von gleichem Rang wie Ahura Mazda (der Gott des Guten) und Anahita (der Göttin des Wassers und der Fruchtbarkeit).

Unter den Sassaniden wurde der Zoroastrismus Irans offizielle Religion, aber die Bedeutung von Mithra blieb erhalten. Dies zeigt sich an den Reliefs von  Naqsh-e Rustam und Tagh-e Bustan, welche Krönungszeremonien darstellen. Mithra wird hier als Zeuge der Zeremonien abgebildet.

Mit der Zeit verbreitete sich der Mithraismus auch nach Griechenland und im alten Rom und hatte bei der römischen Armee gewisse Popularität. Bis in das  4. Jahrhundert wurde der Geburtstag Christi von allen christlichen Kirchenzweigen am 6. Januar gefeiert. Aber da im römisch geprägten Europa der Mithrakult sehr beliebt war, wird angenommen, dass die christliche Kirche Mithra-Rituale übernommen und den Geburtstag Mithras als offiziellen Geburtstag Christi verkündet hat (wegen eines Fehlers bei der Berechnung von Schaltjahren allerdings den 25. Dezember). Heute feiern noch Armenier und Orthodoxe Christen den 6. Januar als Geburtstag Christi.

Der Glaube besagt, daß Mithra aus dem Licht, welches aus dem Alborz-Gebirge strahlte, geboren wurde. In der Antike versammelten sich die Iraner in dieser Nacht in Höhlen entlang des Gebirgszuges, um bei Dämmerung Zeuge dieses Wunders zu werden. Auch heute wird in Iran von der ganzen Bevölkerung die Shab-e Yalda´ gefeiert - trotz Islam und muslimischer Rituale. Die Shab-e Yalda´ gehört fest zur Iranischen Tradition. Freunde und Familie versammeln sich in den Häusern der Ältesten zum Essen, Trinken und Rezitieren von Gedichten, insbesondere von Hafiz, bis spät in die Nacht. Früchte und Nüsse werden gegessen,  Granatäpfel und Wassermelonen sind besonders wichtig.  Die rote Farbe dieser Früchte symbolisiert die Morgenröte und das Glühen des Lebens - sie evoziert den Glanz Mithras.

Weil Shab-e Yalda die längste und dunkelste Nacht des Jahres ist, wurde sie zum Symbol für vieles in der Persischen Poesie - die Trennung von einer geliebten Person, Einsamkeit, Warten. Nach Shab-e Yalda´ beginnt die Veränderung - das Warten ist vorbei, das Licht scheint und das Gute herrscht vor.

"Dein Anblick jeden Morgen ist ein Neues Jahr, Jede Nacht deiner Abwesenheit ist Shab-e Yalda." (Sa´adi, 13. Jh., iranischer Dichter aus Shiraz)

"Trotz all meiner Qualen, gibt es noch Hoffnung auf Errettung, wie die Shab-e Yalda´, wird es endlich ein Ende geben." (Sa´adi, 13. Jh.)